Angst - Panik

Was ist Angst?

Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Im Unterschied zu anderen Gefühlen besteht Angst aus zwei entgegengesetzten Impulsen: Auf der einen Seite gibt es eine aufsteigende Erregung und auf der anderen Seite den Versuch, diese unter Kontrolle zu halten.

Wann wird Angst zum Problem?

Die Angst wird dann zum Problem, wenn sie übermäßig stark auftritt, wenn sie häufig und lange auftritt, wenn man dabei befürchtet die Kontrolle zu verlieren, oder wenn man sich beruflich oder privat einschränkt, um ihr aus dem Weg zu gehen.

Welche Formen der Angststörung gibt es?

Angststörungen können unterschiedliche Formen annehmen. Zu den häufigsten gehört die Angst vor spezifischen Situationen oder Objekten, sogenannte Phobien. Angststörungen sind mittlerweile ziemlich häufig. Neuere epidemiologische Studien zeigen, dass bis zu 10 Prozent der Bevölkerung an Angststörungen leidet.

Daneben gibt es spontan auftretende Angstanfälle sogenannte Panikattacken, die von den Betroffenen sehr schlimm erlebt werden. Panikattacken sind durch das plötzliche Auftreten massiver Angst gekennzeichnet. In der Regel vermuten Betroffene dahinter ein körperliches Leiden. Das ist jedoch tatsächlich nur selten der Fall. Die erste Panikattacke hat oft den Anschein, als komme sie aus heiterem Himmel. Nicht selten erleben Betroffene diese Attacke jedoch in einem Zustand starker innerer Anspannung.

Woran erkennt man eine Angststörung?

Angst spielt sich im Körper, in den Gedanken und im Verhalten ab. Im Körper äußert sich eine Angststörung durch Herzklopfen, Stolpern oder Herzrasen, Schwindel, Ohrenrauschen, schnelle oder stockende Atmung, Enge in der Brust, Erstickungsgefühle, Schwitzen und Kältegefühle, Zittern, weiche Knie und Standunsicherheit. In den Gedanken äußert sich eine Angststörung durch die Befürchtung, die Kontrolle zu verlieren, zu sterben oder verrückt zu werden. Im Verhalten zeigt sich eine Angststörung durch ein ausgeprägtes Vermeiden von Situationen und Reizen, welche die Angst auslösen können. Diese Symptome treten auf, obwohl keine objektive Gefahr droht.

Um körperliche Beschwerden der Angst, wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen, von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen. Dazu sind meist auch laborchemische und technische Untersuchungen erforderlich (Blutuntersuchung, EKG, etc.). Erst nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung soll eine psychotherapeutische Behandlung geplant bzw. vereinbart werden.

Welche Therapie gibt es gegen Angststörungen?

Bei der Therapie von Angststörungen müssen zwei Richtungen verfolgt werden:

Zuerst müssen die Betroffenen lernen, die Kontrolle über ihre Angstsymptome zurückzugewinnen. Dadurch normalisiert sich ihr Umgang mit den ursprünglich angstauslösenden Situationen oder Objekten.

Da Angststörungen jedoch nicht zufällig entstehen, müssen die Betroffenen auch die Botschaft ihrer Angst verstehen lernen. Eine Angststörung kann ein Signal für unerfüllte Wünsche und nicht gelebte Bedürfnisse sein.