Depression - eine weitverbreitete, sehr menschliche Erkrankung

Was ist eine Depression?

Eine Depression kann sich auf vielfältige Weise zeigen. Leitsymptome einer Depression sind: die gedrückte Stimmung, Störungen des Antriebes und der Verlust von Interessen. Auch Angstsymptome oder das ständige, quälende Kreisen der Gedanken um dieselben Inhalte finden sich bei vielen depressiven Menschen. Oft steht für den Betroffenen nicht die gedrückte Stimmungslage im Vordergrund, sondern diffuse Beschwerden, denen jedoch keine körperliche Erkrankung zu Grunde liegt: Hierzu zählen beispielsweise Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsstörungen sowie körperliche Beschwerden.

Die unterschiedlichen Erlebensformen (emotionale und körperliche Symptome):

  • gedrückte, niedergeschlagene Stimmung
  • Erleben von Kraftlosigkeit und Antriebslosigkeit
  • Verlust von Interesse an sozialen Kontakten und Tätigkeiten
  • Angst
  • Erleben von extremer Überforderung
  • Erleben von Minderwertigkeit und von Schuld
  • Erleben von innerer Leere, Sinnlosigkeit, bis hin zu Suizidgedanken und Handlungen
  • eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit
  • Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Libidoverlust, Kältegefühl
  • Organisch nicht erklärbare körperliche Beschwerden (Kopf-, Rücken-, oder Bauchschmerzen, Übelkeit, Haarausfall, Herzklopfen, Atemnot, Gefühl von körperlicher Schwäche)

Traurige Phase oder schon Depression?

Um hier auf die richtige Spur zu kommen, empfiehlt es sich, folgende Fragen zu überdenken:

  1. Besteht noch die Möglichkeit, sich zu freuen?
  2. Fällt es schwerer als früher, Entscheidungen zu treffen?
  3. Hat sich die Stimmung verschlechtert, bevor körperliche Beschwerden aufgetreten sind, oder verschlechterte sich die Stimmung nach Auftreten der Beschwerden?
  4. Bestehen Angstzustände?
  5. Bestehen Einschlaf-, Durchschlaf- oder Aufwachstörungen?
  6. Ist das Befinden am Morgen schlechter als am Abend?
  7. Kommen Depressionen, Suizide oder Alkoholismus in der Familie vor?
  8. Bestanden früher schon einmal Perioden mit ähnlichen Zuständen oder Perioden mit depressiver Verstimmung oder auch besonderer Aktivität, die mit einem Glücksgefühl einhergingen?

Wie verläuft eine Depression?

Depressionen gehören zu psychischen Störungen, die sich über Tage oder Wochen entwickeln, dann über einen Zeitraum mehrerer Monate voll ausgeprägt sind und anschließend wieder abklingen. In mehr als 60% der Fälle kommt es zu einem erneuten Ausbruch der Depression. Schon aus diesem Grund, sollte eine Depression in jedem Fall behandelt werden.

Wer ist von Depressionen betroffen?

Die Depression gehört zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Statistisch gesehen erkrankt jeder vierte bis fünfte Mensch (zw. 10-25% aller Frauen und 5-12% aller Männer) im Laufe seines Lebens an einer Depression. Depressionen können in jedem Alter auftreten.

Wie entsteht eine Depression?

Medizinisch gesehen liegt bei einer Depression eine mehr oder weniger schwere Veränderung des Gehirnbotenstoffwechsels vor. Wodurch es zu dieser Störung kommt, konnte noch nicht gänzlich geklärt werden. Vermutet wird jedoch ein komplexes Zusammenspiel von erblichen Faktoren, seelischen Traumen und Umwelteinflüssen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Menschen die an Depressionen leiden haben Verhaltens- und Denkgewohnheiten entwickelt, die sie in der Erkrankung gefangen halten. Depressionen erfordern eine psychotherapeutische Behandlung! Im Rahmen einer Psychotherapie gelingt es häufig, belastende Lebensereignisse aufzuarbeiten, bestimmte Verhaltensmuster, die den Verlauf und Schweregrad der Erkrankung beeinflussen, zu verändern. Hypnotherapeutisches Arbeiten ist bei Depressionen eine hilfreiche Methode.

Für viele betroffene Menschen erweist sich die Kombination aus Psychotherapie und einer medikamentösen Behandlung (Pharmakotherapie) geeignet, um einen stabilen seelischen Zustand zu erreichen und längerfristig zu erhalten.

Rasche Hilfe bei Krisen

  • Telefonseelsorge Notruf (österreichweit) 0.00 - 24.00: 142 (kostenlos)
  • Orf Rat auf Draht (österreichweit): 147 (kostenlos)
  • Sorgentelefon für Kinder, Jug., Erwachsene: 0800 201 440, Mo-Sa 14-18 Uhr
  • Ö3-ÖRK Kummernummer: 0800 600 607


(Quelle: www.depression.at)